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Wer kennt sie nicht, die U47 von Günther Prien "Der Held von Scapa Flow". Die U-Boote des Typs VII haben mich schon immer fasziniert. Ich finde die Form einfach toll. Die Boote sind lang und schnittig gebaut und nicht wie die heutigen U-Boote tropfenförmig. Man sieht ihnen ihre Seegängigkeit einfach an.
Wenn man die Boote im Wasser sieht, z.B. im Film „das Boot“ wie sie durch die Wellen pflügen, sieht das einfach klasse aus. Natürlich fasziniert mich auch die Technik der U-Boote. Und kein U-Boot ist in so hoher Stückzahl gebaut worden wie der Typ VII. Und kein U-Boot Typ hat es zu so einer traurig schrecklichen Berühmtheit gebracht. Von den 705 gebauten U-Booten sind 437 verloren gegangen. Keine Waffengattung im 2. Weltkrieg hatte eine so hohe Verlustrate wie die U-Boot Fahrer.
Vor allem aber wegen seines Aussehens hat es mir dieser U-Boot Typ einfach angetan. Als Robbe diesen Bausatz rausgebracht hat, habe ich ihn mir ein Jahr später gekauft, es hat dann aber bis 2004 gedauert, bis ich mich daran gemacht habe, das Boot fertigzubauen.
Ich habe das Boot genau nach Plan gebaut und so getrimmt, wie es im Original sein soll. Den Turm habe ich aber so verändert, wie bei den Booten des Typs VII B üblich, dass die 2 cm Flak hinten auf dem Turm steht (nicht wie bei Robbe auf dem Deck hinter dem Turm). Außerdem habe ich im Turm einen wasserdichten Behälter eingebaut, in dem ein Servo für das vordere Tiefenruder untergebracht ist.
Ich denke, dass war ein Fehler, denn dadurch ist der Turm schwerer und der Restauftrieb grösser geworden. Jedenfalls ist das Boot so nicht getaucht. Wenn ich mit Vollgas beide Ruder unten gegeben habe, ist beim Tauchen das Heck so weit aus dem Wasser gekommen, dass die Schrauben Luft gezogen haben. Erst ein Trimmen des Bootes auf eine Wasserlinie ebenbündig mit dem Deck, hat dieses Problem gelöst. Aber dann sieht das Fahrbild über Wasser unmöglich aus.
Diese Bilder stammen von meiner ersten Probefahrt im Winter 2004:
Auf diesem Bild sieht man |
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Ich habe einige Versuche unternommen, das Problem in den Griff zu bekommen. Ich habe einen Tauchtank eingebaut ähnlich wie es Krick mit seinem Modell vom Typ VII macht. Dort wird der Tauchtank mit Hilfe einer Kreiselpumpe geflutet. Aber zum Auftauchen muss man so weit an die Wasseroberfläche kommen, dass wieder Luft über ein Rohr in den Tauchtank angesugt werden kann.
Eigentlich klappte das ganz gut, aber nun war der Schwerpunkt meines Bootes zu hoch und es rollte beim Tauchen auf die Seite weg.
Nun heute ist das Boot nur noch ein Standmodell. Ich habe begonnen, das Boot komplett neu zu bauen, mit Tauchtank; Bajonettverschluss und Anbauteilen von Dreamarts. (Den Baubericht wir es in Zukunft auch auf dieser Seite geben).
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Hecksektion mit dem Technikgerüst und Bajonettverschluss:
Der erste Umbau war bei der Hecksektion. Dort habe ich die Abdichtung der Gestänge-Durchführung mit Faltbälgen durch Stopfbuchsen ersetzt. Dazu mussten die Messingstäbe der Ruderanlenkung mit Hilfe von Messingrohren auf 3mm Durchmesser erweitert werden. Ich habe die Messingrohre an den Stellen, wo die Stopfbuchsen sind, auf das Anlenkgestänge gelötet.
Dann wurde das ABS Technikgerüst durch ein ALU Technikgerüst ersetzt und der Verschluss des Druckrohres durch einen Bajonettverschluss ausgeführt.
Noch bevor der hintere Deckel in die Hecksektion eingebaut wird, habe ich den Bajonettverschluss auf den Deckel und das Druckrohr eingepasst und mit 2 Komponenten Epoxi-Harz verklebt. Den Teil des Bajonettverschlusses am Druckrohr habe ich noch einmal von außen mit einem Streifen Glasfasermatte und 2K Kleber verstärkt.
Das Technikgerüst wird mit 8 Spanten und mehreren verschiedenen Zwischenböden geliefert. Die Gewindestangen und Muttern müssen dazu gekauft werden.
Als erstes muss der Spant, der in den hinteren Deckel gehört, eingebaut werden. Dieser Spant trägt das ganze Technikgerüst. Er wird mit 3 Gewindestangen zum nächsten Spant für die Motoren verbunden. Als Zwischenteile für diese Sektion habe ich die ABS Teile aus dem Baukasten wiederverwendet. In dieser Sektion enden die Schiffswellen und liegen die Kupplungen zu den Motoren.
Nachdem ich die Motoren eingebaut hatte, und versuchte die Schiffswellen entspreched einzubauen, stellte ich fest, dass der Abstand der Motoren auf dem Alu-Technikgerüst enger ist als im Originalbaukasten. Das bedeutet, dass die Stevenrohre nicht mehr gerade zur Schiffsachse liegen, sondern leicht nach außen gehen. Damit stimmte natürlich auch die außenliegende Lage der Wellen im Heck des Rumpfes nicht mehr. Auch die Wellendurchbrüche im hintern Deckel passten nicht mehr. Ich habe alles mit einer Feile nachbearbeitet, bis es wieder passte. Kritisch wurde es an der hinteren Stelle im Rumpf, wo die Welle austritt. Hier wurde alles extrem knapp, und ich musste aufpassen, dass es in den Wellen nicht zu Spannungen kommt. Nun haben die Wellen eine leichte Flucht nach außen und die Motoren und die Wellen fluchten nicht mehr zu 100%. Aber durch die Gummikupplung geht es.
Als nächstes erfasste ich die Mitte des Tauchtanks und die Mitte des Druckrohres. Diese Punkte habe ich auf das Technikgerüst übertragen. Der Tauchtank wurde mittig zum Druckrohr ausgerichtet und im Technikgerüst platziert. Im Lieferumfang des Technikgerüstes gibt es Spanten mit Bohrungen in der Mitte für die Gewindestange des Tauchtanks. Den Wasseranschluss habe ich nach hinten über den hinteren Deckel geführt, so dass die Gewindestange des Tauchtanks nach vorne ausfährt. Dadurch ist das Ansaugrohr des Tauchtanks wesentlich kürzer.
Das hat zwar zur Konsequenz, dass das U-Boot beim Fluten erst hinten schwerer wird, was beim Tauchen nicht so schön aussieht. Dadurch kommen die Schiffschrauben nicht aus dem Wasser und können keine Luft ziehen. Das war bei meinem ersten U-Boot immer ein Problem. Man kann durch Steuern der Tiefenruder das Fahrbild beim Fluten des Tauchtanks so beeinflussen, dass das Fahrbild beim Tauchen gut aussieht.
Wie nun die weiteren Spanten am Technikgerüst verteilt werden, und wo welche Teile eingebaut werden, hat sich während der Bauzeit öfters geändert. Lästig war dabei immer das Herausschrauben der Muttern von den Gewindestangen. Irgendwann habe ich angefangen, meine Minibohrmaschine mit dem Gummi einer Schleifscheibe zu versehen, um damit die Muttern anzutreiben. Alle Schrauben von Hand auf die Gewindestange aufzufädeln hätte Stunden gedauert.
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Einleitung:
Das erste U-Boot welches ich baute, war die U47 Typ VII von Robbe. Ich habe es genauso gebaut, wie der Baukasten es vorsieht, dynamisch tauchend. Nur leider hat das mit dem Tauchen nie so richtig geklappt. Das U-Boot machte beim Abtauchen immer Männchen, weil der Restauftrieb einfach zu groß war. Erst als ich so viel Blei ins U-Boot packte, dass die Deckkante eben zum Wasser war, konnte ich es dynamisch tauchen. Dafür sah das Fahrbild bei der Überwasserfahrt überhaupt nicht schön aus. So hat mir das Ganze gar nicht gefallen. Also versuchte ich das U-Boot mit einem Tauchtank und einer Wasserpumpe umzubauen. Meine Versuche gingen schief, denn durch die Röhre als Auftriebskörper drehte sich das U-Boot unter Wasser um. Um die Gewichtsverteilung zu ändern, hätte ich ein komplett neues Technikgerüst bauen und das Tiefenruderservo für das vordere Tiefenruder entfernen müssen.
Als ich damals bei Dream-Arts tolle Bauteile sah, um das Robbe Modell deutlich detaillierter zu bauen, kam mir die Idee, ein halbdynamisches U-Boot vom Typ VII mit diesen Teilen zu bauen. Nachdem ich in Foren gelesen hatte, dass ein 750 ml Tauchtank gebraucht wird um U47 von Robbe statisch zu tauchen, dachte ich mir: Ein 500 ml Tauchtank wäre groß genug für ein halb dynamisch tauchendes U-Boot. Dann bliebe noch genügend Platz in der Röhre für die restliche Elektronik und entsprechende Akkus, denn der Schwerpunkt sollte diesmal so tief wie möglich liegen.
Mein Wunsch war, ein richtig detailliertes U-Boot vom Typ VII C mit Netzsäge und 500 ml Tauchtank zu bauen. Es sollte U552 werden, der Teufel im Atlantik, mit dem roten Teufel als Wappen auf dem Turm. Zur besseren Seiten-Stabilität sollten die Satteltanks mit Schaum ausgefüllt werden.
Also bestellte ich bei Dream-Arts das Deck Typ VII/C "Frühe Ausführung", einen Turm Typ VII C „Originalausführung“, dazu den Nietensatz und die Abziehbilder mit den Wappen für die Türme der verschiedenen U-Boote. Einen Bajonettverschluss und ein Alu-Technikgerüst besorgte ich bei Piranha-Modellbau. Außerdem kaufte ich Stupfbuchsen anstatt Faltbälge für die Ruder-Gestänge.
Die Teile habe ich in 2006/2007 bestellt und Ende 2007 ging es mit dem Bau los. Im Nachhinein war das gerade der richtige Zeitpunkt, denn heute sind die Teile von Dream-Arts nicht mehr zu bekommen. Auch Robbe hat die U47 nicht mehr im Angebot (schade).
Ich will hier keinen Baubericht des Robbe Bausatzes machen. Davon gibt es ja im Internet nun schon genug. Sondern ich möchte lieber beschreiben, was ich verändert habe, und welche Erfahrungen ich mit dem Umbau gemacht habe.
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Die Satteltanks:
Nach den Erfahrungen mit meiner ersten U47, die sich bei der Tauchfahrt einfach umgedreht hat, beschloss ich die Satteltanks mit Schaum auszufüllen. Die runde Druckröhre ist für den eigentlichen Auftrieb im U-Boot verantwortlich und hat keinen Formschwerpunkt. Der Rumpf ist ja frei durchflutet und hat keinen Anteil beim Auftrieb. Daher kippt das U-Boot leicht, wenn der Auftriebs-Schwerpunkt in der Druckröhre nicht weit genug unten ist. Die Schaumstoffteile in den Satteltanks geben dem U-Boot an den Seiten Auftrieb und damit eine bessere Stabilität. Als Schaumstoffteile habe ich Hartschaum Dämmplatten vom Bau verwendet, in Form geschnitten, gehobelt und den Satteltanks angepasst.
Dann habe ich in die Schaumstoffteile Kerben für die Spanten eingeschnitten. Nachdem das Druckrohr in die Rumpfmittelsektion eingepasst war, habe ich erst die Schaumstoffteile eingesetzt und dann mit Spanten von oben gesichert. Das ist nun stabil und hat sich bei den ersten Probefahrten bereits bewährt. Das U-Boot hat nun eine deutlich bessere Seitenstabilität als mein erstes U-Boot.
Die Flutschlitze:
Bei dem Robbe Baukasten sind die Flutschlitze nicht so schön wie die Teile von Dream-Arts. Das sieht man besonders an den vorderen Torpedoklappen, die bei Robbe nur mit einem Dekorbogen aufgeklebt werden. Alle Robbe Teile kann man einfach gegen Dream-Arts Teilen tauschen. Nur für die Torpedoklappen muss man den Rumpf an den entsprechenden Stellen ausschneiden. Ich habe die Frästeile mit einer Lage 0,5mm ABS Platten als Unterlage hinterlegt, damit die Teile Halt haben und sich sauber an die Rumpfform anpassen.
Die vorderen Tiefenruder:
In der ersten Version von U47 habe ich ein Servo in einem wasserdichten Kasten unter dem Turm eingebaut und damit die vorderen Tiefenruder angesteuert. Die Robbe Mechanik, welche die vorderen Tiefenruder über einen Mast zu steuert, habe ich damals gleich verworfen.
Nun das war keine gute Idee, denn damit ging der Schwerpunkt des U-Bootes zu weit nach oben und das U-Boot war instabil.
In meinem neuen U-Boot wollte ich die vorderen Tiefenruder wieder funktionsfähig machen, aber nicht in einem wasserdichten Kasten außerhalb der Druckröhre. Aber wie?
Durch den Bajonettverschluss suchte ich nach einer Lösung mit einem drehbaren Stecker. Ich habe mich für einen 3,5 mm Klinkenstecker für Kopfhörer entschlossen. Das Servo für die vorderen Tiefenruder wurde in den vorderen Deckel eingebaut. Die Buchse wurde dann vor dem Servo genau mittig zur Druckröhre ausgerichtet und die drei Anschlüsse des Servos angelötet. Der Stecker wurde nun ebenfalls genau mittig auf den vordersten Spant des Technikgerüstes geklebt. Jetzt musste ich noch sicherstellen, dass der Abstand vom vordersten Spant des Technikgerüstes genau in den Stecker passt, damit beim Einschieben und Verschließen das Servo Kontakt bekommt. Das Servo ist ja nun ganz vorne in der Druckröhre. Ich hoffe nur, dass ich das Servo nie mehr ausbauen muss, denn da komme ich ja kaum mehr hin.
Das Deck:
Das Baukasten Deck von Robbe wurde durch ein Deck von Dream-Arts ersetzt, welches um Längen besser aussieht.
Allerdings gab es hier ein paar Hürden zu nehmen. Die erste Hürde war, wo das Deck trennen? Denn es gab ja eine Heck- und eine Mitte-Bug Sektion, die mit dem Bajonettverschluss drehbar getrennt werden. Es muss also eine glatte Kante vorhanden sein. Das Deck von Dream-Arts hat aber Verzahnungen zwischen den Sektionen. Die zweite Hürde kommt dann gleich noch dazu, wie das Deck ausrichten?
Offensichtlich ist das Dream-Arts Deck für grössere U-Boote gedacht als das Robbe U-Boot. Ich habe beschlossen, alles nach dem Turm auszurichten. Dann dabei darauf geachtet, dass die Trennlinie des Rumpfes genau unter einer durchgehenden Stelle am Deck geht. Dort habe ich das Deck dann getrennt.
Weiter habe ich das Deck genau nach Bauanleitung eingebaut. Als weitere Problemstelle stellten sich die Poller heraus. Mir ist bis heute noch nicht klar, wie das richtig gehen soll.
Die Poller sind rechteckige Frästeile aus 1mm ABS. Im Deck 0,5mm stark gibt es an den entsprechenden Stellen passende Aussparungen. Diese rechteckigen Platten habe ich an den entsprechenden Positionen auf das Deck geklebt.
Die Poller von Robbe sind ausgefahren und dienen als Verschraubung für das Deck. Bei Dream-Arts sind die Poller versenkt und klemmen nur. Wenn man das Deck auflegt, hält diese Konstruktion nicht so gut wie mit den Robbe Pollern. Im Prinzip ist es eine Klemmverbindung. Leider muss ich das Deck nun mit ein paar zusätzlichen Schrauben festschrauben, was nicht so schön aussieht.
Auf dem Bild sieht man gut, dass das Deck breiter ist als der Rumpf des U-Bootes. Mir blieb nichts anderes übrig als den Überstand abzuschneiden.
Das Deck ist breiter als der Rumpf. |
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Hier das Deck eingesetzt. | Schön zu sehen die Konstruktion mit den Pollern |
Den Überstand des Decks um den Turm habe ich ebenfalls angepasst und mit Spachtelmasse unten aufgefüllt und als Rundung zum Rumpf verschliffen.
Das Geländer um den Turm habe ich wieder, gemäß Robbe Bauplan, aus Messingdraht hergestellt und verlötet.
Auf dem Vorderdeck habe ich auch die 8,8 U-Boot Kanone aus dem Baukasten verbaut. Mit den Details auf dem Deck sieht das super aus. Ich habe eine Schnur um das Rohr gewickelt, die im Original den Rohrverschluss sichert, welcher bei Tauchfahrten in den Lauf geschraubt wird.
Die Netzsägen hat es ja bei späteren Versionen des Typs VIIC nicht mehr gegeben. Aber nachdem ich Bilder von U552 mit Netzsägen gesehen habe, hat auch meine U552 diese Netzsägen im Bug oben und unten aus solidem Messing bekommen. Mir gefallen diese Zähne im Bug einfach.